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Kara Mursa zu 25 Jahren Haft verurteilt

Der russische Kremlkritiker Kara Mursa ist in Moskau zu 25 Jahren Haft verurteilt worden. Ihm wurde unter anderem Hochverrat vorgeworfen. Kara Mursa hatte Russlands Krieg gegen die Ukraine scharf kritisiert. Die Bundesregierung fordert seine Freilassung.

Ein Gericht in Moskau hat den Oppositionellen Wladimir Kara Mursa zu 25 Jahren Haft in einem Straflager verurteilt. Kara Mursa sei des Hochverrats und weiterer Vergehen wie der Verunglimpfung des russischen Militärs und der illegalen Arbeit für eine „unerwünschte“ Organisation schuldig, urteilte das Gericht.
Staatliche Medien hatten unter Berufung auf Ermittlerkreise behauptet, der frühere Journalist habe gegen eine Bezahlung von rund 30.000 Euro pro Monat Organisationen aus NATO Ländern geholfen, Russlands nationale Sicherheit zu unterhöhlen.

In seiner letzten Rede in dem Gerichtsverfahren verglich Kara Mursa seinen Prozess mit einem von Josef Stalins Schauprozessen in den 1930er-Jahren. Er lehnte es ab, das Gericht um einen Freispruch zu bitten. Er stehe zu allem, was er gesagt habe und sei stolz darauf. „Verbrecher sollten für ihre Taten Buße tun. Ich hingegen sitze wegen meiner politischen Ansichten im Gefängnis. Ich weiß auch, dass der Tag kommen wird, an dem sich die Dunkelheit über unserem Land verziehen wird“, sagte er.

Kara Mursa ist nach Angaben seiner Anwältin Maria Eismont gesundheitlich schwer angeschlagen. Sie sagte zuletzt, dass ihr Mandant in Untersuchungshaft 17 Kilogramm an Gewicht verloren habe. Er sei teilweise zu krank gewesen, um an seinen Anhörungen teilzunehmen.
Das Verfahren gegen Kara Mursa zeige, wie die russische Justiz gegen ihn und viele seiner Landsleute instrumentalisiert werde und welch „erschütterndes Ausmaß“ die Repression in Russland inzwischen erreicht habe. Die Bundesregierung fordere „die umgehende Freilassung von Wladimir Kara Mursa und natürlich auch aller anderen zu Unrecht politisch Inhaftierten“, sagte die Sprecherin weiter.