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Wasserstoff – Die Energie der Zukunft?

Wasserstoff soll bei der Energiewende eine wichtige Rolle spielen. Einer aktuellen Studie zufolge müssen die Speicherkapazitäten in Deutschland dafür allerdings mehr als verdoppelt werden.

Nach dem Geschäftsführer des Branchenverbandes Initiative Energien Speichern zu urteilen, reicht der Erdgasspeicher, nicht für den Wasserstoff in den kommenden Jahren. „Unsere Studien haben ergeben, dass aus dem heutigen Bestand an Gasspeichern eine Wasserstoffspeicherkapazität in Höhe von 32 Terawattstunden bereitgestellt werden kann“, sagte Sebastian Bleschke.

Jedoch sagt das Bundeswirtschaftsministerium, dass sie bis 2045 eine Kapazität von 72 bis 74 Terawattstunden brauchen würden.
Klimaneutral erzeugter Strom und damit hergestellter Wasserstoff sollen im Energiesystem der Zukunft tragende Rollen spielen. So sollen etwa neue Gaskraftwerke aus Wasserstoff Strom erzeugen, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. In Stahlwerken soll es anstatt Kohle dem Eisenerz den Sauerstoff entziehen. Künftig würden dafür große Mengen Wasserstoff gebraucht. Damit immer genug da ist, müsste er zwischengespeichert werden.
Wasserstoffkraftwerke würden vor allem dann laufen, wenn die Stromnachfrage nicht mehr direkt durch erneuerbare Energien gedeckt werden könne.
Bei den Betreibern der Erdgasspeicher ist die Wasserstoffspeicherung deshalb ein großes Thema. Dem Branchenverband Ines sind 23 Pilotprojekte bekannt: „Sie befinden sich meist in einem frühen Projektstadium ohne finale Investitionsentscheidung und fassen deutlich kleinere Volumen als für kommerzielle Gasspeicher üblich“, so Bleschke.

„In Deutschland ist bislang kein einziger kommerzieller Wasserstoffspeicher im Betrieb“, sagte der Verbandsgeschäftsführer. Entsprechend existierten noch keine abschließenden Erfahrungen mit Planungs-, Genehmigungs- und Realisierungsprozessen. In den vergangenen Jahren seien Speicherkapazitäten eher ab- als aufgebaut worden. „Für die Entwicklung umfangreicher neuer Projekte im Bereich Wasserstoff wird also die komplette Wertschöpfungskette in weiten Teilen neu aufgebaut werden müssen.“